Chor der Kantorei zeigte neue Qualitäten
Die weisen Worte eines skurrilen Exzentrikers und hingebungsvolle barocke Musik beherrschten das Konzert des Caspar-von-Saldern-Projekts in der Klosterkirche, das 60 Besucher mit herzlichem Applaus quittierten.
Caspar von Saldern wurde im Jahre 1786 in Bordesholm zu Grabe getragen. Die 225. Wiederkehr dieses Datums war der Grund für eine musikalische Hommage. Kantor Ulrich Hein versammelte somit den Chor der Klosterkirchenkantorei,verstärkt durch ein kleines Kammerorchester und die Sopranistin Anne-Kristin Blöß, um ein Stelldichein morbider, gleichwohl optimistischer Stücke zu geben. "Ich hab Lust abzuscheiden von dieser argen Welt" heißt es bei "Bestelle dein Haus" von Christian Ludwig Boxberg, und die Arie von Henry Purcells "Dido und Aeneas" reiht sich ein in die schicksalhaften Seelenbekundungen Salderns auf dem Totenbett ein. Dazu singt der harmonisch und stimmlich perfekt austarierte Chor in einer neuen, bisher nicht gekannten Qualität. Homogen und dem Text nicht hinterherjagend, sondern ihn vielmehr bestimmend, kreierte das Ensemble so eine magische Atmosphäre voller Besinnlichkeit, die sich beinahe durch das gesamte Kirchenschiff zog.
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